1870 als Tanzsaal eines Ausflugs- und Gartenlokals im ehemaligen Berliner Vorort Niederschönhausen erbaut, wurden im „Blauen Stern“ schon um 1917 im Rahmen von Varietéveranstaltungen die ersten Kinofilme gezeigt. In den dreißiger Jahren wurde der Tanzsaal zu einem Kino mit Bühne umgebaut: die „Bismarck-Lichtspiele“ wurden eröffnet. Nach dem Krieg wurde das Kino 1946 als Filmtheater „Blauer Stern“ wieder in Betrieb genommen.
Bereits 1987 mußte der „Blaue Stern“ wegen Baufälligkeit geschlossen werden. In der Zeit nach dem Mauerfall verlor der Bezirk Pankow auch seine letzten beiden Kinos, zuerst das “Lunik” (1991) und dann das “Tivoli” (1994). Erst im Dezember 1996 konnte der „Stern“, wie die Pankower ihr Kino nennen, dank des großen Einsatzes der Betreiber wiedereröffnet werden und somit die kinolose Zeit für Pankow beenden.
Baulich wie technisch wurde das Bestmögliche aus dem Jugendstil-Baubestand herausgeholt: ein zweiter Kinosaal wurde in die ehemalige Gaststätte „Feinschmecker“ eingebaut; ansteigende Sitzreihen mit komfortablen Kinostühlen und bequemen Beinabstand, ein Sternenhimmel im Saal 1, moderne Kinotechnik und das Café sorgen für einen rundum angenehmen Kinobesuch. Im Frühjahr 2010 hält schließlich auch die digitale Projektion Einzug in den “Blauen Stern”. Seit April 2011 gehören die Filmrollen nun endgültig der Vergangenheit an. Beide Kinosäle sind digitalisiert und zusätzlich mit Dolby 3D ausgestattet.
Im Mai 2018 zog sich der langjährige Betreiber Uwe Feld aus dem Kinogeschäft zurück und vertraute sein Kino der Yorck Kingruppe an: „Ich freue mich, Betreiber gefunden zu haben, die das Haus im etablierten Sinne fortführen. Die Kollegen sind bekannt für ihr ausgewähltes Programm und den guten Draht zu ihren Kunden. Das Kino wird den Besuchern weiterhin das bieten, was sie am BLAUEN STERN schätzen: anspruchsvolle Unterhaltung und Inspiration.“