Das Original
Der coole Neon-Schriftzug ODEON ist sein Markenzeichen. Von außen wirkt der schlichte Kino-Bungalow mit den farblich abgesetzten Reliefs gar nicht so groß, dabei bietet er Platz für 359 Besucher und Sicht auf eine überraschend breite Kinoleinwand. Im Foyer gibt sich das ODEON ganz amerikanisch mit salzigem Popcorn, Brownies und der liebevoll gepflegten „Celebritywall“, auf der prominenten Geburtstagskindern der Filmbranche monatlich gehuldigt wird.
Das Kino ist ein echter Pionier der OV-Kultur. 1985, drei Jahre nach seiner Übernahme durch die Yorck-Gruppe, wird das Programm nahezu ausschließlich auf englischsprachige Filme in ihrer Originalfassung umgestellt – eine echte Errungenschaft, denn bislang liefen OVs nur in den nicht-öffentlichen Kinos der Alliierten. Aber auch jene, die einen Almodóvar oder einen Chabrol lieber im Original sehen möchten, kommen hier auf ihre Kosten.
Keine Überraschung also, dass die „Berlinale goes Kiez“ schon dreimal da war. Und wer nach dem Film noch leicht berauscht vor dem Eingang an der Hauptstraße nahe dem S-Bahnhof Schöneberg steht, findet gleich um die Ecke Aufnahme in einer der vielen schönen Lokalitäten des Akazienkiezes.