Broadway Therapy

USA 2014

Der Broadway-Regisseur Arnold (Owen Wilson) ist ein Schürzenjäger. Daran ändert auch seine Ehe mit Delta (Kathryn Hahn) nichts. Seine neueste Bekanntschaft der intimeren Art ist Isabella, genannt „Izzy“ (Imogen Poots), eine junge Prostituierte und angehende Schauspielerin. Doch von ihr will Arnold mehr. Auf das Treffen im Hotel folgt ein gemeinsames Abendessen und schnell merkt der Regisseur, dass er verliebt ist. Er möchte Izzy helfen, außerhalb ihrer zweifelhaften Profession Karriere zu machen. Der reiche Mann bietet ihr 30.000 Dollar an – dafür soll sie aufhören, als Escort-Dame zu arbeiten. Im Folgenden offenbart sich, dass Arnolds und Izzys aufkeimende Beziehung durch eine Reihe von Verstrickungen gefährdet ist. Eine davon: Die junge Frau möchte in der neuen Aufführung von Arnold mitspielen. Doch der Autor des Stücks, Joshua Fleet (Will Forte), verguckt sich in Izzy – und dummerweise ist dessen Freundin Jane (Jennifer Aniston) die schlecht gelaunte Therapeutin der verführerischen Nachwuchsschauspielerin.

Regie
Peter Bogdanovich
Besetzung
Imogen Poots, Owen Wilson, Kathryn Hahn, Rhys Ifans, Jennifer Aniston, Will Forte
Länge
93 min

Er gehört zu den ganz Großen, hat mit Filmen wie die letzte vorstellung & is’ was, doc? Hommagen ans Hollywoodkino geliefert, die selbst Klassiker wurden. 2001 hatte Peter Bogdanovich seinen letzten Kinofilm gedreht, ausgerechnet in Berlin, the cat’s meow, über einen ominösen Mord auf der Yacht des Zeitungsmoguls William Hearst im Jahr 1924. Der Film floppte weltweit, Bogdanovich drehte seitdem zwei TV-Filme und eine Musikdoku. Für seine Broadwaykomödie dagegen konnte der mittlerweile 76-jährige seit Mitte der 1990er nicht das notwendige Budget finden. Nun hat es, mit neuer Besetzung, doch noch geklappt. Und das Warten hat sich gelohnt. Arnold ist ein New Yorker Theaterregisseur, der sich Derek nennt, wenn er sich mit Callgirls vergnügt. Eine von ihnen ist Glow, die natürlich auch anders heißt und sich eher als Muse versteht. Als die beiden so postkoital im Bett liegen und Glow von ihrem Traum als Schauspielerin erzählt, gibt ihr Derek/Arnold spontan 30,000 Dollar, um mit dem Anschaffen aufzuhören und ihren Traum in die Tat umzusetzen. Das führt sie, die bürgerlich Isabella heißt, gleich beim ersten Vorsprechen – für eine Rolle als Callgirl, – ausgerechnet ins neue Broadwaystück von Arnold. Damit nicht genug, sollen darin auch Arnolds Ehefrau Delta und deren Verehrer und Ex-Lover Seth mitspielen. Arnold versucht erfolglos, das Mädchen nicht besetzen zu müssen. Nach allen Regeln der Screwballcomedy kommt es noch dicker: Isabella ist bei einer herrlich fies-zickigen Psychotherapeutin (Jennifer Aniston in Hochform) in Behandlung, die wiederum eine Affäre mit dem Autor des Stücks hat sowie einen anderen Patienten, der davon besessen ist, ein Callgirl namens Glow wiederzufinden. Uff! Was Altmeister Peter Bogdanovich da auffährt, schlägt mehr Haken und Volten als ein ganzes Rudel wilder Karnickel. Gespickt mit Insiderwitzen auf die Neurosen der Theaterbranche und einem nostalgischen Blick auf das Goldene Zeitalter der Hollywoodkomödie. Es macht einen Heidenspaß, der exzellenten Besetzung dabei zuzusehen, zu der auch noch Kurzauftritte etlicher Größen wie Quentin Tarantino gehören. Und bis zu seinem nächsten Streich müssen wir hoffentlich nicht wieder 13 Jahre warten.
jg