Wie gut ist Deine Beziehung?

D 2018

Aus den Ups und Downs der Beziehungsachterbahn hat Ralf Westhoff eine hübsche, kleine Komödie gemacht – mit guten Dialogen, viel Situationskomik und ordentlich Tempo. Als Steves Freund Bob wieder Single wird, weil ihn seine Freundin vollkommen unerwartet wegen eines deutlich älteren Mannes verlassen hat, der ausgerechnet Tantra-Lehrer ist, verunsichert ihn das in Bezug auf seine Beziehung zu Carola deutlich. Wer weiß, ob Carola zufrieden ist, wer weiß, ob sie nicht auch die Trennung plant? Steve beginnt Hinweise zu sammeln ...

Regie
Ralf Westhoff
Besetzung
Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Bastian Reiber, Maja Beckmann, Michael Wittenborn
Länge
111 min

»Ich will, dass alles so bleibt, wie es ist«, lautet das Credo des leicht verpeilten Software-Entwicklers Steve, der schon lange mit Carola zusammenlebt. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Sie vertrauen einander und sind sich fast immer einig. Doch wie das Leben so spielt: Kaum hat Steve diesen Satz ausgesprochen, ist plötzlich alles ganz anders. Steves Freund Bob ist wieder Single, weil ihn seine Freundin vollkommen unerwartet wegen eines deutlich älteren Mannes verlassen hat, der ausgerechnet Tantra-Lehrer ist. Nur bei Steve kann sich Bob so richtig ausweinen, nach außen ist der auch der erwartete Seelentröster, aber innen rumort es, denn Bobs Worte hinterlassen Spuren bei Steve. Als Erstes kommen kleine Zweifel, und bald wird Steve von Misstrauen erfasst: Ist Carola wirklich glücklich? Liebt sie ihn noch? Macht er was falsch? Er sammelt Symptome, wird immer hellhöriger und empfindsamer, Probleme im Job kommen dazu, der unglückliche Bob entwickelt sich zur Nervensäge. Irgendwann steht Steve tatsächlich bei Harald, dem Tantra-Lehrer, sprichwörtlich auf der Matte und entschließt sich zur Selbstoptimierung – körperlich, seelisch und sexuell. Das bleibt nicht unbemerkt. Und es kommt, wie es kommen muss: Der Reigen der Irrungen und Wirrungen nimmt weiter seinen Lauf. Carola wundert sich zuerst, dann wird sie selbst misstrauisch. Dann folgen ein paar Missverständnisse, und die beiden trennt nur noch ein Millimeterchen von der endgültigen Beziehungskatastrophe. Mit flottem Spiel trägt das gut aufgelegte Darstellerteam viel Power in die überdrehte Handlung. Dabei schafft es Ralf Westhoff – und vielleicht ist das sein Markenzeichen –, seine Geschichte immer noch so dicht an der Wirklichkeit zu erzählen, dass gewisse Wiedererkennungseffekte auftreten. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern funktioniert dabei bestens mit Julia Koschitz als Carola und Friedrich Mücke als Steve. Maja Beckmann als Carolas beste Freundin, Bastian Reiber als Bob und der unvergleichlich komische Michael Wittenborn als Tantra-Lehrer verkörpern die passenden Sidekicks in einer Komödie um Freud und Leid von Langzeitbeziehungen.
sic!