The Human Voice + A Bigger Splash

ES,USA / IT,FR 0

Teil unseres Sonderprogramms zum Europäischen Kinotag am 08.11.2020 |

Am Freitag, den 6.11. wird die schottische Schauspielerin 60. Wir widmen uns am Europäischen Kinotag mit einer besonderen Auswahl einer der faszinierendsten Frauen im europäischen Film und einer Berlinerin der Herzen.

The Human Voice

Deutsche Erstaufführung von THE HUMAN VOICE: In seinem erstem englischsprachigen, nur 30 Minuten langen Film erzählt Pedro Almodóvar von einer Frau, die vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten wartet.

A Bigger Splash

Ein herrlicher Rückzugsort. Die Villa samt Swimming Pool auf der italienischen Insel Pantelleria gibt der berühmten Rocksängerin Marianne und ihrem Freund, dem Dokumentarfilmer Paul, gleichermaßen Möglichkeiten zu nackter Zweisamkeit wie dazu, körperliche und seelische Wunden zu heilen. Nach einer Stimmbandoperation gilt für die Musikerin ein absolutes Schweigegebot, Paul hingegen trägt an der Last eines Selbstmordversuchs. Erholung scheint unausweichlich, bis Mariannes Ex-Liebhaber, Plattenproduzent und von den Fesseln gesellschaftlicher Normen entbundener Dampfplauderer Harry auftaucht und sich zum Miturlauben einlädt. Im Schlepptau die schöne Tochter Penelope, von der er erst kürzlich erfahren hat. Mit charmanten Anekdoten und tänzerischer Geschmeidigkeit beschwört Harry zunächst die ruhmreiche, ungezügelte Vergangenheit. Doch bald schon knistert es in der Viererkombination, die erotische Spannung rund um den Pool lädt sich auf und gewittert schließlich in einem nächtlichen Treffen der Rivalen.

Regie
Luca Guadagnino / Pablo Almodovar
Länge
154 min

Ein herrlicher Rückzugsort. Die Villa samt Swimmingpool auf der italienischen Insel Pantelleria gibt der berühmten Rocksängerin Marianne und ihrem Freund, dem Dokumentarfilmer Paul, gleichermaßen Möglichkeiten zu nackter Zweisamkeit wie dazu, körperliche und seelische Wunden zu heilen. Nach einer Stimmbandoperation gilt für die Musikerin ein absolutes Schweigegebot, Paul hingegen trägt an der Last eines Selbstmordversuchs. Erholung scheint unausweichlich, bis Mariannes Ex-Liebhaber, Plattenproduzent und von den Fesseln gesellschaftlicher Normen entbundener Dampfplauderer Harry auftaucht und sich zum Miturlauben einlädt. Im Schlepptau die schöne Tochter Penelope, von der er erst kürzlich erfahren hat. Mit charmanten Anekdoten und tänzerischer Geschmeidigkeit beschwört Harry zunächst die ruhmreiche, ungezügelte Vergangenheit. Doch bald schon knistert es in der Viererkombination, die erotische Spannung rund um den Pool lädt sich auf und gewittert schließlich in einem nächtlichen Treffen der Rivalen. A BIGGER SPLASH ist zwar ein Remake des 1969 erschienenen Spielfilms SWIMMINGPOOL mit Alain Delon und Romy Schneider, bekommt aber von Regisseur Luca Guadagnino seine eigene Erzählung. Guadagnino lässt unterschiedliche Lebenskonzepte aufeinanderprallen, einen verwehenden Rock’n’Roll-Lifestyle auf neukonservative Bindungssehnsucht auf jugendliche Absichtslosigkeit. Er forscht auf dem Feld von Neid und Begierden, bleibt aber kühler Beobachter. Er konfrontiert die kleine Wohlstands-Elite und ihre emotionalen Konflikte überraschend mit der Insel-Wirklichkeit (verkörpert von einer kurz auftauchenden Gruppe Flüchtender), belässt es aber beim Staunen. Vielleicht funktioniert A BIGGER SPLASH gerade deswegen, weil er, wie in dem als Inspiration dienenden, gleichnamigen Gemälde von David Hockney, nur die Wasserspritzer zeigt, weil er die Andeutung der Entschlüsselung vorzieht. Ganz sicher aber funktioniert der Film wegen seiner überragenden Darsteller. Tilda Swinton beweist, dass ihr auch ohne Sprache unzählige Kommunikationsformen zur Verfügung stehen, und allein der minutenlange Tanz des völlig entfesselten Ralph Fiennes lohnt den Gang ins Kino.
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