Steve Jobs

USA 2015

Mit seinen Einfällen und Entwicklungen schuf Steve Jobs nicht nur ein Wirtschaftsimperium, sondern änderte auch die Art, wie Menschen und ganze Gesellschaften leben, arbeiten und interagieren. Danny Boyle (Slumdog Millionär, Trainspotting) erzählt den Werdegang des Apple-Übervaters als die Geschichte eines getriebenen Egomanen, der mehr Visionär als Technikgenie war. In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne das Unternehmen Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern. Von den Anfängen, der Entwicklung des damals alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 . Die Geschichte eines der größten Strategen unserer Zeit, phantastisch verkörpert von Michael Fassbender.

Regie
Danny Boyle
Besetzung
Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen, Jeff Daniels
Länge
123 min

Eine einfache Lebensschau wäre Steve Jobs natürlich nicht gerecht geworden. Nein, Regisseur Danny Boyle und Drehbuchautor Aaron Sorkin, der bereits für THE SOCIAL NETWORK verantwortlich zeichnete, mussten schon etwas Besonderes bieten, um dem mal als Genie verehrten, mal als psychopathischen Impresario abgelehnten Computerweltveränderer nahezukommen. Der Trick heißt: Reduktion! Und zwar auf drei große Produktpräsentationen, hinter deren Kulissen sich alles abspielt, was zur Deutung einer ausgefallenen Persönlichkeitsstruktur nützlich ist. Vordergründig geht es um die Einführung des Macintosh 1984, der den PC-Markt gehörig durcheinanderwirbelte. Anschließend steht 1988 der NeXT Cube auf dem Programm, mit dem Jobs nach seinem Apple-Rauswurf zurückkehrte, und schließlich sind wir 1998 bei der Vorstellung des ersten iMac dabei. Hinter dem Vorhang spielen sich dabei zwischenmenschliche Dramen ab, die gleichermaßen die Entscheidungskraft wie die Empathieunfähigkeit des Technik-Visionärs vor Augen führen: Die Beziehung zu Tochter Lisa, deren Anerkennung er zunächst lautstark ablehnt, aber doch nicht verleugnen kann. Der Umgang mit frühen Mitstreitern wie Steve Wozniak oder Andy -Hertzfeld, deren Entwicklerkünste das Fundament des Erfolgs bilden und die doch auf der Strecke bleiben. Schließlich der Konflikt mit John Sculley, dem CEO (Chief Executive Officer) -Apples und ehemals väterlichen Freund. Allein Marketing-Mitarbeiterin Joanna Hoffman scheint Jobs in diesen Jahren beruflich wie freundschaftlich gewachsen zu sein und wird so zur großen Konstante des Biopics. STEVE JOBS ist mit fabelhaften Schauspielern wie Jeff Daniels, Seth Rogen oder Kate Winslet eh stark besetzt, aber was Michael Fassbender in der Hauptrolle abliefert, ist sensationell. Die Intensität ist auch für Nichtappleabhängige greifbar, niemand aus Hollywoods erster Reihe könnte diese seltsame Mischung aus Hochbegabtem mit fast kindlichem Charme und emotionslosem Entscheider eindringlicher auf die Leinwand bringen. Wir wollen ja nicht vorsagen: Aber so langsam wäre der Oscar fällig! Ob das gewählte Ende nottut, darüber darf gestritten werden, die Apple-Gemeinde jedenfalls kann ein fröhliches Amen anstimmen.
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