Peggy Guggenheim- Ein Leben für die Kunst

USA/I/GB 2015

Der Name Guggenheim – heute ein Synonym für moderne Kunst weltweit, ist untrennbar mit der Leidenschaft eines Mitglieds dieser Familiendynastie verbunden: der Lebenskünstlerin Peggy Guggenheim.

Der Dokumentarfilm über diese aussergewöhnliche Frau basiert auf bis dato unveröffentlichtem und verloren geglaubtem Interviewmaterial und nimmt den Betrachter mit auf eine Zeitreise von den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Regie
Lisa Immordino Vreeland
Länge
96 min
FSK
0

Der Dokumentarfilm über diese außergewöhnliche Frau basiert auf bis dato unveröffentlichtem und verloren geglaubtem Interviewmaterial und nimmt den Betrachter mit auf eine Zeitreise von den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Aufgewachsen als Nichte des reichen jüdischen Kupfermagnaten Salomon R. Guggenheim in einer zur Exzentrik mehr als neigenden Familie, wollte die junge Peggy frei von jeglichen Konventionen leben. Sie begann eine Buchhandelslehre in New York, lernte in diesem Umfeld Künstler und Intellektuelle kennen und fuhr kurze Zeit später nach Paris, dem damaligen »Kunst-Babel« der alten Welt. Mit ihrer exaltierten und ungewöhnlich freizügigen Lebensart wurden Künstler wie Picasso, Tanguy und Duchamp auf sie aufmerksam. Sie beeindruckte Samuel Beckett und verliebte sich vor allem in die Kunst der Moderne. Peggy entwickelte ein sehr intensives Gespür für die noch junge europäische Avantgarde und versuchte, sich mit dem ererbten Geld des Vaters – er ertrank beim Untergang der Titanic – und unter der Ägide Marcel Duchamps als Sammlerin und vor allem als Förderin der Künstler durchzusetzen. Obwohl kunsthistorische Autodidaktin verfügte sie über eine außergewöhnlich sichere Intuition zur Einordnung und Bedeutung von Kunstwerken. Die Dokumentation von Lisa I. Vreeland führt einmal mehr vor Augen, dass während des Zweiten Weltkriegs Menschen wie Peggy Guggenheim mit ihrem Engagement und ihrem Mut (sie floh als Jüdin aus Paris nach Südfrankreich) zu Rettern europäischer Kunstwerke wurden, indem sie diese außer Landes brachten. Wieder in New York verhalf sie emigrierten Künstlern zu überleben und wurde zum Bindeglied zwischen amerikanischer und europäischer Kunst. Der Film lässt viele Facetten dieser starken und manchmal auch naiv wirkenden Frau entdecken und wird ihr doch nicht ganz gerecht: » … die Männer und die Kunst – das waren die magnetischen Pole ... « Vielleicht doch eher in umgekehrter Reihenfolge?
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