Unweigerlich kommt in der Mitte des Lebens - spätestens um den 50. Geburtstag herum, der Moment - in dem das Erreichte den Lebensträumen zur großen Zwischenbilanz gegenübergestellt wird. Exemplare des geradlinigen Menschenschlags addieren die Meilensteine ihres Langzeitprojekts und landen in der Summe bei wunschloser Zufriedenheit. Mein Haus, meine Familie, mein Pferd – mein Glück! Schwärmerische Seelen hingegen vermissen das Außergewöhnliche, das phantasievolle, angstfreie Ich. So auch Michel, für den die Zeit zum Aufbruch in neue Erfahrungen gekommen ist. Regisseur Bruno Podalydès hat nicht nur sein eigenes Drehbuch verfilmt, sondern auch die Hauptrolle übernommen in der Annahme, sein spezifischer Paddelschlag mache den Rhythmus des Films aus. Dabei lässt er sich und uns mitunter zeitlos treiben, spielt mit wunderbaren Einfällen und Beobachtungen und gibt seinem blendend aufgelegten Ensemble alle Möglichkeiten, mit kleinen Gesten große Tiefe zu erreichen.