Das krumme Haus

GB 2017

Binnen kürzester Zeit kommt mit DAS KRUMME HAUS die zweite neue Verfilmung eines Agatha-Christie-Romans in den Kinos. Auch diesmal mit einer illustren Schauspielriege.Schon lange bevor die Planungen zu Kenneth Branaghs MORD IM ORIENT-EXPRESS begannen, machte sich Regisseur Gilles Paquet-Brenner an die Umsetzung des weitaus weniger bekannten Romans von Agatha Christie Das krumme Haus. Der englische Titel Crooked House spielt dabei vor allem auf das Wort „crook“ – auf Englisch: Gauner“ – an. Auch hier handelt es sich auch um eine nach klassischem Whodunit-Prinzip aufgezogene Mördersuche. Im Mittelpunkt stehen die Bewohner des titelgebenden „krummen Hauses“ Three Gables, denen sich Hayward nach und nach nähert. Vor unseren Augen entspinnt sich ein spektakuläres Familiengefüge, das in seiner Komplexität ordentlich zum Mitknobeln einlädt. Wer die Auflösung kennt, den wird das Ende natürlich nicht schocken können. Alle anderen dürfte dieses durchaus überraschen. Darüber hinaus ist auch hier vor allem der Weg das Ziel. Und der ist nicht bloß amüsant, sondern auch ganz schön stilsicher.

Regie
Gilles Paquet-Brenner
Besetzung
Glenn Close, Max Irons, Gillian Anderson, Stefanie Martini, Christina Hendricks
Länge
116 min
FSK
12

Als am Oberhaupt der angesehenen Familie Leonides ein kaltblütiger Mord verübt wird, zieht es den jungen Privatdetektiv Charles Hayward auch persönlich in den Fall hinein. Unter den vielen Verdächtigen findet sich nämlich auch seine ehemalige Verlobte Sophia, die ihn höchstpersönlich mit dem Fall beauftragt. Charles stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen. Doch langsam wird ihm klar, dass jeder der Befragten nicht nur ein Motiv hatte, den unliebsamen Hausherrn um die Ecke zu bringen, sondern auch die Gelegenheit … Schon lange bevor die Planungen zu Kenneth Branaghs MORD IM ORIENT-EXPRESS begannen, machte sich Regisseur Gilles Paquet-Brenner an die Umsetzung des weitaus weniger bekannten Romans von Agatha Christie Das krumme Haus. Der englische Titel Crooked House spielt dabei vor allem auf das Wort »crook« – auf Englisch: »Gauner« – an. Auch hier handelt es sich um eine nach klassischem Whodunit-Prinzip aufgezogene Mördersuche. Im Mittelpunkt stehen die Bewohner des titelgebenden »krummen Hauses« Three Gables, denen sich Hayward nach und nach nähert. Ein Verhör nach dem anderen bringt ihm langsam die Gepflogenheiten des Hauses, aber auch die Spleens der Bewohner näher; und das sind so viele, dass einfach nur die Ansammlung an exzentrischen Figuren schon mal an der Glaubwürdigkeit der Geschichte kratzen kann. Doch genau das macht den Film auch für Kundige des Romans so spannend. Durch die klassisch-altmodische Inszenierung ohne Schnörkel wirkt er wie aus der Zeit gefallen. Die Kulisse des Three Gables, in dem sich ein Großteil der Handlung abspielt, ist bis unters Dach vollgestopft mit luxuriösem Nippes. Jedes Zimmer ist ganz seinem jeweiligem Bewohner angepasst und gibt mitunter eher Aufschluss über die darin lebenden Menschen als ihre Befragungen. Vor unseren Augen entspinnt sich ein spektakuläres Familiengefüge, das in seiner Komplexität ordentlich zum Mitknobeln einlädt. Wer die Auflösung kennt, den wird das Ende natürlich nicht schocken können. Alle anderen dürfte dieses durchaus überraschen. Darüber hinaus ist auch hier vor allem der Weg das Ziel. Und der ist nicht bloß amüsant, sondern auch ganz schön stilsicher.
awe