Bohemian Rhapsody

GB/USA

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury (Rami Malek) und seine Bandmitglieder Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazello) die Band Queen. Schnell feiern die vier Männer erste Erfolge und produzieren bald Hit um Hit, doch hinter der Fassade der Band sieht es weit weniger gut aus: Freddie Mercury, der mit bürgerlichem Namen Farrokh Bulsara heißt und aus dem heutigen Tansania stammt, kämpft mit seiner inneren Zerrissenheit und versucht, sich mit seiner Homosexualität zu arrangieren. Schließlich verlässt Mercury Queen um eine Solokarriere zu starten, doch muss schon bald erkennen, dass er ohne seine Mitstreiter aufgeschmissen ist. Obwohl er mittlerweile an AIDS erkrankt ist, gelingt es ihm, seine Bandmitglieder noch einmal zusammenzutrommeln und beim Live Aid einen der legendärsten Auftritte der Musikgeschichte hinzulegen.

Regie
Bryan Singer
Länge
135 min
FSK
6

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon die Band Queen, die später zu einer der legendärsten Rockbands aller Zeiten werden sollte. Songs wie Bohemian Rhapsody, We Are The Champions und We Will Rock You machen die Musiker unsterblich, doch bei Leadsänger Freddie Mercury macht sich langsam eine emotionale Zerrissenheit bemerkbar. Nicht nur mit seiner für ihn lange Zeit nicht definierbaren Sexualität muss sich der aus Sansibar stammende Parse arrangieren. Immer häufiger scheint sein Umfeld etwas anderes zu wollen als er selbst. Als sich seine große Liebe Mary von ihm trennt, bricht Freddie den Kontakt zu seinen Bandmitgliedern ab und versucht, solo genauso erfolgreich zu sein. Viel zu spät begreift er, dass er in diesen eigentlich längst eine Familie gefunden hat, mit der er 1985 beim legendären Live-Aid-Konzert spielen will – dem größten Konzert der Welt! Erst ersetzte Rami Malek BORAT-Star Sacha Baron Cohen für die Hauptrolle des Freddie Mercury, dann wurde Regisseur Bryan Singer 16 Tage vor Drehende gefeuert und Dexter Fletcher (­TERMINAL) musste in die Bresche springen. Genau genommen standen also alle Zeichen auf Katastrophe, doch von all diesen Problemen bekommt man als Zuschauer absolut nichts mit. Der Film ist das großgedachte Porträt einer noch größeren Band, bei dem zu gleichen Anteilen die zarte Seele des legendären Freddie Mercury im Mittelpunkt steht als auch die Musik selbst. Damit das beides so hervorragend zueinander findet, wurde sich nicht eins zu eins an den Fakten orientiert. BOHEMIAN RHAPSODY funktioniert nach filmischen Maßstäben, wozu eben auch gehört, dass zu Gunsten erzählerischer Übergänge schon mal ein wenig geschummelt wurde, was die Abbildung der Realität angeht. Doch das ist letztlich völlig egal. Am Ende geht es um den Sog, den der Film entwickelt – und was das für einer ist! Und so ist BOHEMIAN RHAPSODY nicht bloß ein hochsensibler, nie voyeuristischer, sehr musikalischer und emotionaler Film, sondern auch ein verdammt unterhaltsamer geworden, der das ganz große Lebensdrama um den 1991 an AIDS verstorbenen Mercury ausspart.
awe