Aufbruch zum Mond

Usa 2018

Er gehört zu den größten Helden des 20. Jahrhunderts: Neil Armstrong, der erste Mann auf dem Mond. AUFBRUCH ZUM MOND erzählt aus Armstrongs Leben und von den enormen Konflikten und Entbehrungen, mit denen der Pilot vor und während seiner legendären Mission konfrontiert war. Gleichzeitig schildert der Film auf ergreifende Weise die hochdramatischen Ereignisse des amerikanischen Raumfahrtprogramms zwischen 1961 und 1969.

Regie
Damien Chazelle
Besetzung
Ryan Gosling, Claire Foy, Jason Clarke, Christopher Abbott, Kyle Chandler
Länge
141 min
FSK
12

Neil Armstrong ist ein ehemalige Navy-Pilot, der sich seit dem tragischen Tod seiner zweijährigen Tochter wie wild in die Arbeit stürzt. Er hat klar ein Ziel vor Augen: Als erster Mensch in der Geschichte will er einen Fuß auf den Mond setzen. Als seine Frau ihn eines Tages mit ihrer Angst um ihn konfrontiert, steht der junge Mann vor dem Dilemma: Familie oder Karriere? Lange kann er nicht nachdenken, denn schon bald klingelt das Telefon und am anderen Ende der Leitung unterbreitet man ihm das Angebot für einen Flug auf den Mond. Damien Chazelle gilt als Hollywoods Wunderkind. Sein Spielfilmdebüt WHIPLASH inszenierte er mit gerade einmal 28 Jahren in nur 19 Tagen mit Stars wie J. K. Simmons, der dafür einen Oscar erhielt. Auch für LA LA LAND regnete es Filmpreise, und viele vergessen, dass er auch Drehbücher für Projekte wie 10 CLOVERFIELD LANE schrieb. AUFBRUCH ZUM MOND ist kein patriotischer Heldenfilm, sondern ein intimes Charakterporträt. Und als solches ist auch Chazelles neueste Arbeit. Hier geht es nur sekundär um die Geschichte der US-amerikanischen Raumfahrt. Stattdessen steht das Leben der Armstrongs im Mittelpunkt. Drehbuchautor John Singer setzt direkt zu Beginn ein erzählerisches Statement: Als die kleine Tochter stirbt, bringt das das Familiengefüge vollkommen aus dem Gleichgewicht. Chazelle macht keinen Hehl daraus, dass Armstrongs Ehrgeiz gegenüber der Mondmission nicht aus Patriotismus entstand, sondern aus einem zutiefst emotionalen Grund, den Kameramann Linus Sandgren im Schlussakt des Films bravourös einfängt – ein Kinomoment für die Ewigkeit! Auch auf einer weiteren, ethischen Ebene wird die Mission hinterfragt. Darf man zu Gunsten der Weltraumforschung Menschenleben aufs Spiel setzen? In welchem Verhältnis stehen die horrenden Forschungssummen zum Nutzen für den Normalbürger? All diese Elemente bringen Würze in den trotz seiner 140 Minuten Spiellänge ungemein kurzweiligen Film, der obendrein mit einer spektakulären Optik aufwarten kann, mit seinen kristallklaren, aufs Wesentliche reduzierten Bildern.
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